Freitag, 20. Mai 2016

Starting ... again















Irgendwann wird hier der Link zum Reiseblog für 2019 erscheinen.
Ich arbeite dran!
Für den Australia Reiseblog 2016 scrolle nach unten und für die Photos nutze den Button "PHOTOS" in der oberen Menubar.

Someday the link to the travel blog 2019 will appear here. 
I `m working on it!
For the Australia Travel Blog 2016 scroll down and for the photos use the button "PHOTOS" in the upper menu bar.

Mittwoch, 11. Mai 2016

Ending

for english version scroll down please ...

Ich schliesse nun diesen ReiseBlog
INTO THE BLUE endet hier.

Die Australienreise ist Geschichte, ein wichtiges Stück von meiner Geschichte, ein kleiner Trip am Computer für die, die den Blog begleitet haben.
Ich danke Euch, habt ihr die über 70 Artikel fast klaglos durchgehalten, danke Euch fürs dabei Sein, fürs Lesen, für Eure Mails, für die guten Wünsche, auch für die -nicht immer von mir geliebten- Ratschläge.

Der Blog endet wie er begann: mit der Vorbereitung der nächsten Reise.

Meine nächsten Reisepläne:

2017 zwei Wochen New York
2018 drei Wochen Hawaii
2019 3 oder 4 Monate New York - Vancouver - Fairbanks - Pacific Islands - Tokio *s. Karte unten

So wird es auch wieder einen neuen Blog geben.
Arbeitstitel:
UP AND DOWN AND AROUND

Wann? ... das weiss ich jetzt noch nicht.
Aber ich weiss, dass ich schreiben möchte auf meinen Reisen.

Die von Euch, die genug haben davon, senden mir eine Mail an:
foftain at gmail dot com 
damit ich sie aus dem Verteiler nehmen kann.

Die von Euch die weiter dabei sein möchten ... haben ein wenig Geduld, bis ich wieder angekommen bin im engen alten Europa und bis ich in meine neue Funktion im Job reingewachsen bin und bis die Lust am Schreiben wieder kommt.

See you
P.S. Für die Artikel "3 Monate rund um Australien" scrolle weiter nach unten


Travel Map 2019

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The Australia Travel Blog concludes here
INTO THE BLUE ends.

The round  Australia journey belongs to history, an important part of my own history, a small trip at the computer for those, accompanied me virtually.

Thanks for hanging on through over 70 posts, almost without lamentation, thanks for being at my side, for reading, for your mails and even for the -not always loved - advices.

The blog ends as it began: with the preparation of the next trips.

Next travel plans:

2017 two weeks New York
2018 three weeks Hawaii
2019 three or four month New York - Vancouver - Fairbanks - Pacific Islands - Tokyo * see map above

So their will be a new blog!
Working title:
UP AND DOWN AND AROUND

When? ... do`nt know yet. But I know, want to write during my travels.

Those of you, have had enough of it, send a mail to
foftain at gmail dot com
for to take them out of the mailing list.

Those of you, wanna stay and come with me once more ... be patient until I settled down again in narrow old Europe, until find myself with the new function in job and until the fun of writing touch me again.

See you!

To the articles "3 month round Australia" scroll down please










Sonntag, 8. Mai 2016

Dreaming

TraumZeit
Die Traumzeit-Legenden handeln von der universellen, raum- und zeitlosen Welt, aus der die reale Gegenwart in einem unablässigen Schöpfungsprozess hervorgeht
Wikipedia

Colleen Wallace Nungari 
Link



Vielleicht aber war die beste Zeit, 
jene die ich eine ganze Weile lang verflucht hab. 

Jene Tage , die ich nur im Auto verbrachte und fuhr und fuhr und fuhr.
Wie ich hindurchtauchte, durch diesen unendlichen Wald aus Eukalyptus auf diesem dunkelgrauen Band, unter mir das sanfte Brummen, die Bewegung in den Eingeweiden, kein wirkliches Ziel … nur westwärts weiter und weiter getrieben von nichts als dem reinen Vorwärtsdrang in mir … einer Illusion von Unendlichkeit folgend.

Ein Musikstück von magischer Gleichförmigkeit und wogenden Wiederholungen, der ewige Tango des Lebens. 
Diese Momente in denen ich anhielt, weil die Schönheit und das Glück in mir überquollen weil ich die Zeit anhalten wollte … weil ich eine Welle dieses Flusses in mir speichern musste, den Motor liess ich laufen, ich wusste, es würde mich bald weiter treiben … ziellos, ausweglos, gefangen.

Angekommen am Indischen Ocean waren diese Tage des besinnungslosen Dahintreibens vorbei, die Reise um eine Komponente ärmer, die Magie verflog… wurde ersetzt durch so etwas wie eine Suche. 

Es war diese Suche die mich nun voran trieb, die Suche nach Orten, nach Materiellem, nach einem Hotel, nach einer Attraktion, nach Schönheit … vielleicht.

Aber verloren war die Leichtigkeit, das Beflügelte, der Wind in meinem Herzen, das fast brutale Nichtwissen … diese Besinnungslosigkeit, die mir angekreidet wurde … ich solle mir doch dieses und jenes anschauen. 
Sag einem Liebenden, der solle an die Folgen denken … 
... Du Idiot, Du Scharlatan, Du Menschenverächter, Du reaktionäres Vieh!

Letztlich komme ich um das „Aber“ nicht herum … um das, was meinen Verstand ausmacht, das väterliche erstickt die Anima …. das Crescendo wird von der Melodie gefressen.

Also … dann halt: ABER … 

So wie die Fahrt nach Norden begann … holte mich die Rationalität ein … ich fragte mich wo es schön sei, wo ich bleiben könne, was mein Ziel sei.
Als ich dann im Norden ankam, in Darwin … da war ich schon wieder ganz Tourist, ganz dem Erfolg der Reise verschrieben.
Gnade hatte mir nur Broome gewährt und nachher Noorlangie … ein wenig weg von der Strasse, eine andere Welt mit einem grünen Ocean und 20.000 Jahre alten Felszeichnungen … den Kopf im Kaninchenloch konnte ich einen Geist treffen, mein Herz verlieren an die geliebte Fremde.

Dann die Tage in der Hitze, die Tage der Armut, der Insekten … in mir selber sowohl diese Weite … der endlose Himmel, ebenso wie das eingesperrt sein in künstlich gekühlten Räumen oder dem Auto … nichts für den Europäer in mir … die unnahbare Schönheit … die eiskalte Glut während ich mich dem Herzen des Kontinents nähere … Anziehung und Flucht im Gleichgewicht … traf ich eine leichtfüssige Entscheidung. 
Am DreiwegePunkt ging ich endgültig auf die Rückreise … eher ein Rückzug … aber auch die knappe Verneigung einer Kapitulation.

Um einen Krug exakt ganz voll zu machen, muss zum Schluss ganz vorsichtig giessen. 
Townsville war noch der sichere  Hafen, dort wo der Seemann zu den Huren geht, sich volllaufen lässt und frisst bis er umfällt, dort wo er besinnungslos schläft und Kraft sammelt für die letze Etappe.
Nach Norden ging es, dem Äquator entgegen, ein lange geplantes Ziel … eine Entscheidung von zwei Jahren zuvor. 
Nichts konnte mich halten, noch einmal kam das alte Vorwärstsstreben, das Singen der Reifen auf dem Asphalt … jedoch mit der Endlichkeit vor Augen.
Cooktown selber … ein Nest … eigentlich kaum der Rede wert … aber doch, vielleicht aus Sentimentalität, nicht wegdenkbar.

Doch … wenn etwas aussieht wie eine Sackgasse und riecht wie eine Sackgasse und sich anfühlt wie eine Sackgasse, dann ist es eben genau DAS.

Was blieb war der Rückweg, der Unglaube, dass das alles gewesen sein sollte. 
Noch 2000 Km Küste bis zu einem ungeliebten Ende.
Rückweg …
Heimkehr …
Endlichkeit …
verflixte Kacke …

… die Reise entglitt mir 
aus dem Reisenden wurde ein Gereister
ein Herzloser, einer der nicht wahr haben wollte …

… bis ich 

hinein fuhr … 

… hinein ins Herz der Schönheit.

Die Wet Tropics, fatalistische TypoonZone … 
Es regnete den ganzen Tag, atemberaubende Häuser direkt am Strand für`n Appel und `n Ei.
„We do`nt use umbrellas“ … die Verkehrung des europäischen in das oceanische … 
OCEANIC ORGANIC ORGASMIC  … 

Das Väterliche zerbröselte …ganz unten in mir implodierte die Suche.
Vielleicht gehts auch weniger dramatisch … sie löste sich auf … fade away

So landete ich am Strand … an Ostern 2016 in 1770

… gab mich endlich hin, der Sonne und dem Ocean und mir selber. 
Fand die Lösung für all mein Streben in diesen Wochen. 
Tauchte ab in Bild und Wahrheit und konnte loslassen und einem Ende endlich ruhig entgegen schauen. 

Den Teufel werde ich tun, zuzugeben, dass 3 Monate Australien genauso sind 
wie das Leben selber … auf jeden Fall zu kurz!

Am Ende die schlimmste aller Frage:      „na, wars schön?“

Standardantwort:                                     nich nur ... 






Am Ende
ein Anfang ...

... so traf ich gestern beim Einkaufen Foftain.

Seit ich den Ocean auf Fraser Island verlassen hatte, war er weg geblieben.


Er lümmelte am Schnapsregal im Manormarkt, die Beine im Stehen lässig gekreuzt.


Kein "Hallo" nur ...
"Wie wärs mit `ner Flasche Vodka?" ... dabei nickte er Richtung Regal.

Am Abend, nach einem schönen Essen mit Freunden, sass er auf dem Sofa als ich heimkam.

Ich machte die Flasche auf, stellte zwei Gläser hin.
Wir kippten das Erste wortlos.
Er füllte noch zwei.

"Scheisse Mann! ... das war ja `ne ganz schöne Runde die wir da gedreht haben, wa?!"


"Ja ... das stimmt"

"Nächstes Jahr nach New York?"

"Yep!!"





Dienstag, 26. April 2016

Saying (goodbye)



Sitting in the „White Rabbit“ in Sydney after 3 month again.
So I throw a stone, in the past. 
The time, before I hear hitting it the ground,
tells me the distance.

The period of farewells has arrived. 
At last weekend put my feet last time, for a while(!), into the Pacific,
my old fellow, mostly accompanied me at left side of the road.
Yesterday left the Australian branch of family,
has been a little bit like home.
Today parting from "Flat White" my old, smelly, reliable mobile home,
after 18,787 Km I leave him at the car rental company.
At Thursday I`ll say „See you“ to Australia.

Sydney meanwhile aged.
The „southseas-oceanic“ flavor,
becomes somehow a litte bit more a „Frankfurt-Am-Main“ taste.  
Autumn don`t spared „The City“.

So I prepare for the lift up, throwing off ballast.
The food storage and my mattress to the family.
The crumpled brown paper bag, full of coins, to an old violinist in Pitt Street. 
The pliers,  freed no kangaroo from a fence,
to the man behind the counter in the car park.
(so he took two bags of rubbish too).

Slightly but not easier becomes my being.

When I look ahead, 
I see no longer the endless road in front
but endless work coming towards me.

I love my job.
I love it much more to travel.
So the next three years will not be only fun.

But! … no worries! 
I`m planning to put, from time to time, my head in a rabbit hole.




At the end of the journey, 
the traveler becomes aware, 
this is only the beginning of something much larger.

Foftain

Freitag, 1. April 2016

NarRating

aus The Big Lebowski
Ich erinnere mich, als ich noch in Deutschland lebte, stand ich eines Nachmittags in meiner Lieblingsbuchhandlung und stöberte rum. Irgendwie war ich in der Astronomieabteilung gelandet.
Ich guckte Sternenkarten an und diese Drehscheiben, auf denen man Ort, Datum und Zeit einstellt und dann den aktuellen Sternhimmel angezeigt bekommt.
Das war Anfang der 90er Jahre, das Internet war nicht mal richtig erfunden und Bücher waren so das, was man benutzte, wenn man was wissen wollte.

Ich drehte wohl so ein wenig blöde an den Scheiben rum, las zwischendurch einen Text über andere Galaxien und dachte über Dies und Das nach.

Dieser Buchladen war auch deshalb mein liebster Ort in der Fussgängerzone, weil man dort einfach sitzen konnte, Kafi trinken und lesen … niemand nervte rum … ein wenig wie Starbucks heute, wenn ich einen ruhigen Ort suche um ins Internet zu gehen.

Egal … jedenfalls setzt sich so ein alter Kerl neben mich, mit einem verblichen weissen Hut und grauem Bart … guckt immer wieder zu mir rüber, während er ein riesiges Buch auf seinen Knien balanciert in dem er vor und zurück blättert, als suche er etwas.

Mir war sein Gegucke ein wenig unangenehm, damals war ich grad mal um die 30 und wusste nichts von älteren Männern, vor allem, weil meine beiden Grossväter viel zu früh gestorben waren.

Irgendwann war mir das zu blöde und ich hab ihn gefragt: „Is was, Mann?

Er hat ganz freundlich gelächelt und gefragt: „Soll ich Ihnen das mal erklären?“ dabei zeigte er auf das Buch über die Galaxien, das neben mir lag.

Wissen Sie…“ redete er einfach weiter, ohne meine Antwort abzuwarten „… was nach all diesen Galaxien kommt? Niemand weiss das! … vielleicht noch ein Universum … etwas völlig anderes … so wie eine andere Form von Farbe … vielleicht leben wir in einem Multiversum!

Er klemmte sich sein grosses Buch unter den Arm, rückte näher, nahm das Buch, das neben mir lag und begann zu blättern.  Ein Schwall von Alkohol- und Schweissgeruch und kam mit ihm, als habe man die Türe in eine mittelalterlichen Kneipe geöffnet.

Mir war das deutlich zu nahe, ich sagte ihm irgendwas wie „Schon gut, nein danke“ stand auf und ging davon, liess die Sternendrehscheiben irgendwo auf einem BücherWühltisch fallen und machte, das ich weg kam.

Am Abend erzählte ich meiner damaligen Freundin die Geschichte, sie schien eine Weile nachzudenken, dann sagte sie: „Vielleicht war das Gott, der Dir die Welt erklären wollte.

Ich hab das nie vergessen. 
Viele Jahre später, wurde ich aus irgendwelchen Gründen nochmals dran erinnert und ich fragte sie, ob sie wirklich glaube, damals sei mir Gott begegnet um mir die Geheimnisse des Universums zu erklären.
Zuerst wusste sie gar nicht, wovon ich redete, sie hatte das komplett vergessen.
Ich erzählte ihr die Geschichte von damals noch einmal, ohne dass die Erinnerung wieder zu ihr kam. 
Schliesslich, ein wenig genervt, weil sie in Eile war, sagte sie: „Ach Mensch, das war sicher nur ein alter Säufer, der sich wichtig machen wollte oder jemanden zu quatschen brauchte!“

So weit so komisch!

Heute kam ich dann in Hersey Bay in Queensland an, einem kleinen Ort an der Pacificküste. Hier ist eigentlich nix besonderes was mich anlockte, ausser, dass von hier die Fähren nach Fraser Island gehen. 

So suchte ich, mit Hilfe der Touri-Information etwas lieblos ein Hotel aus, Hauptsache billig und einigermassen sauber, denn ich hänge hier jetzt für 3 Tage fest, weil Freitag ist und ich nicht am Wochenende nach Fraser Island will, weil dann jeder dort ist und ich das einfach nicht aushalte … so viele andere Touristen.

So bin ich bei David und Di gelandet, in so einem Familienbetrieb. Beide ganz nett und drum besorgt, dass es ihren Gästen gut geht. Die Zimmer … oder besser Apartments sind O.K., ein wenig altbacken und irgendwie „zusammengebastelt“ aber gemütlich und sauber.

Das Apartment liegt, nur durch eine Strasse getrennt, direkt am Meer und … das ist wichtig für diese Geschichte … nur ca. einen Steinwurf von einem StrandCafé.

So hab ich mich hier installiert, eingekauft (der kleine Supermarkt währe auch noch eine Story wert!) meine Bank erfolglos angerufen, die schlafen noch und eine Ansichtskarte an Mama gesendet (die Inhaber des Schreibwarenladen gäben die nächste Story ab!)
Dann … quasi zur Belohnung für meine heutigen Leistungen, bin ich in das StrandCafé gegangen, hab mir einen Kafi bestellt und mich draussen auf die Terrasse gesetzt und den Kafi geschlürft und auf den Ocean geschaut.

Es war bereits später Nachmittag, das Licht wurde etwas goldig, im Café räumten sie bereits auf, der Kellner holte die Menukarten von den Tischen. Am Strand packten die Leute langsam ihre Sachen zusammen, die Ibise zogen Essensrest aus den mit Gitter umkleideten Mülleimern und die Mädels am Strand drehten sich ein letztes Mal herum, damit sie wirklich überall braun werden.
Ich machte Fotos von meiner Kafitasse vor dem Ocean und dachte über Dies und Das nach.


Hinter mir, rumpelte irgendwas und als ich mich umdrehte, trampelt so ein alter Kerl mit so einer fahrbaren Oma-Einkaufstasche zwischen den Tischen und Stühlen durch.

Er rotzt und hustet vor sich hin und setzt sich … natürlich!! … an den Nachbartisch.
Der Kellner bringt ihm ein Glas mit irgendwas. Er lümmelt sich in seinen Stuhl, die Füsse mit ausgelatschten Sandalen auf ein andern, nimmt ein grosses Buch aus dem Oma-Wagen, beginnt darin zu blättern, als suche er was und brabbelt vor sich hin.

Er ruft irgendwas den Mädels am Strand zu, die quitschen und und machen Würgegeräusche und kichern. Er lacht und schmatzt und reibt sich seinen Bauch.

Dann ruft er mir was im Aussi-Slang zu. Ich versteh nix und sage ihm das auch.
Er … plötzlich in glasklarem Oxfordenglisch … „Best time of the day, best place in all the universes!“

Vergilbter weisser Hut, grauer Bart und eine Geruchsmischung aus Schnaps und Schweiss weht im Abendwind … mir fällt die alte Geschichte ein.

How do you know?“ frage ich ihn „Are you God?
Er lacht: „Yea man, may be … sometimes I` am
Aus dem Café ruft der Kellner „Do`nt irritate the guests, pop!
Ich rufe zurück: „Dont tell two old man what to do
Wir lachen alle drei.

Ich muss los die Bank anrufen.
See you tomorrow“ sagt der Alte
See you

Die Bank sagt, es ist noch genug Geld auf dem Konto und ich habe morgen ein Date mit dem lieben Gott … oder einem alten Säufer.

Das Problem is nur, ich glaub gar nicht, dass es irgendeinen Gott gibt. 

Aber falls ich mich irre, sollte er aber besser mit Saufen anfangen, bevor ich ihn erwische und ihm mal gewaltig den Marsch blase.

Mittwoch, 30. März 2016

Sleeping

IM AUTO SCHLAFEN ...

... das war so meine Idee!
Den südlichen Sternenhimmel über mir, unabhängig und frei, irgendwo im Nirgendwo.


Nette Überlegung das!

Ich habs immer wieder probiert, zuletzt in Boven QLD vor einer Woche.

Es ist zu heiss um im Auto zu schlafen, es gibt zu viele Insekten.
Man kann nicht einfach die Heckklappe offen zu lassen, zur Kühlung und … eben … wegen des südlichen Sternenhimmels, dann fressen Einen die Mücken.
Draussen kochen und essen ist nett, wenn man es mag, sich einen Moskitonetz über den Kopf zu ziehen und dick mit Mückenschutz einzureiben ... und irgendwie muss man dann nur noch die Kartoffeln durch das Mosquitonetz quetschen ....

Um 18:00h war es oft schon dunkel und ich hockte zusammengekauert auf meiner Matratze.
Meistens war ich zu müde um noch irgendwo eine Bar oder Restaurant zu suchen und so blieb Käse Brot und Bier im Auto, ein wenig schreiben und … falls TELSTRA in der Nähe einen Mast hat, ein wenig surfen.

Was soll das Gemecker fragt sich der lustlose Leser!

Eigentlich soll dies ein Artikel über Hotels werden …
… oder eben warum ich doch nicht im Auto schlafe …

Also los! 
HOTELS

... nachdem ich hier 6 Tage gewohnt hab ... mein Zimmer in Agnes Water ... schon für die Abreise aufgeräumt ... sachlich und zweckdienlich ... für $89/Nacht ... self-contained ... mit Mikrowelle und Kühlschrank.

QUALITÄT
Meistens erkenne ich schon an den Werbetafeln vor den Ortschaften, welches Hotel für mich geeignet ist.
- Völlig verwitterte oder von Pflanzen überwucherte Tafeln lassen auf einen niedrigen Preis und einen ebensolchen Anspruch an Sauberkeit schliessen.

- Wird gleich Bar&Bottleshop mit angeboten, kannst Du von rumlungernde Typen und nächtliches Gegröle ausgehen.

- Protzige, nagelneue Tafeln mit viel Weiss drauf, lassen auf eine Neueröffnung schliessen. Da das Geld bald wieder reinkommen soll, sind die Preise hoch, das Personal ev. arschfreundlich und die Sauberkeit ein wenig unwägbar.

Das gleiche gilt natürlich wenn man vor den Hotel steht.
- Rummelig oder ordenlich? 
- Komische Typen die Dich doof anlabern oder entspannte Atmosphäre?
- Billiger Protz oder Augenmass?

PREISE
Die Preise sind sehr abhängig von der Lage.
Zentral kostet mehr als Vorstadt, Strand mehr als Hinterland, Touristenort mehr als irgendwo in der Pampa.
Die Preise für ein Zimmer liegen zwischen $40 und $250.
($40 war ein Verschlag ohne Fenster dafür mit Aussenklo im Marlbourough QLD und $250 eine sicher freundliche Suite im „Coral Sea“ in Arlie Beach QLD)

Beides liegt für mich nicht drin.
Sinnvolle Preise bei einigermassen sinnvoller Ausstattung liegen so zwischen $90 und $130. 

Gut sind auch die Cabins auf den Campingplätzen. Hier kann man oft zw. Budget und Luxus wählen, was in der Regel mit oder ohne Klo/Dusche bedeutet.
Der Preis für ein Budgetcabin liegt so bei $50-80 und für ein Luxuscabin bei $100 bis 150.

STAFF
Immer ein Auge auf`s Personal werfen.
Einfach freundlich oder arschfreundlich?
Wenn Du länger bleiben willst: die Arschfreundlichen sind langweilig und nie kompromissbereit. Die freundlichen lassen in jeder Hinsicht mit sich reden
Gestresst oder entspannt?
Im Bali Hay in Broome standen die Putzfrauen offenbar ziemlich unter Druck, sie putzen im Accord, wirkten scheu und verstört. Das Putzergebnis war entsprechend schlecht, Dreck in den Ecken, Büschel von Haaren unterm Bett …

FRAGEN !
Ich frage immer viel, bevor ich einchecke.
Erstens weiss ich nachher mehr und zweitens lernt man so die Situation kennen.

Kann man den Preis verhandeln? 
Warum steht bei z.B. booking.com $90, 
das Zimmer kostet aber vor Ort $130?
Ist Frühstück mit im Preis?
Gibt es kostenloses WiFi?
Ist das Zimmer „self contained“ oder wird es täglich gereinigt?
Kann ich mir das Zimmer bitte vorher anschauen?

Ich nerve die Leute vermutlich damit, aber ich finde, sie sollen sich das Geld, das ich ihnen gebe auch verdienen.

BESONDERHEITEN 
In jedem Hotelzimmer in Australien gibt es einen Wasserkocher, Tütchen mit Instandkafi, Teebeutel, Zucker und Milch. Es gibt einen Kühlschrank eine Microwelle und … wichtig bei der Hitze und dem Staub: Seife.
... und manchmal gibts sogar einen Toaster und eine Kochplatte.
Es gibt oft Geschirr und Besteck, Spülmittel, Putz- und Geschirrtuch. 
Das heisst für den nächsten Morgen ist gesorgt.
Neben dem trocknen Humor der Australier machen sie sich mir durch diese sinnvolle Basisausstattung extrem sympathisch.

INSGESAMT
Vielleicht werde ich mit dem Alter etwas anspruchsvoller, die Zeichen sprechen dafür!
Früher konnte ich 3 Wochen im Zelt pennen ohne das geringste Problem.
Jetzt kann mir ein schlechtes Bett die Nacht und den nächsten Tag versauen.

Darum muss jede/r selber gucken was er braucht.
Ich kann hier eigentlich nur ein wenig von mir erzählen.

So geht es ... wie immer ... auch ums Geld!
Wenn ich einen Durchschnittspreis von $90 zugrunde lege und den mal 90 Tage nehme, dann bin ich "zack" auf $8.000 (= 6.000 CHF). Das knallt gewaltig in die Reisekasse, definitiv der grösste Posten.

Die letzte kleine Geschichte, dann lasse ich den übernächtigten Leser in Ruhe.
In Atherton traf ich ein Paar, dass in einem guten Camper unterwegs war, so`n Ding mit Dusche und Küche und Fernsehn auf`m Klo ... alles vom Feinsten. Die Miete für das Ding liegt pro Monat bei knapp $3.000!
Aber was mussten die Beiden machen? ... im Hotel schlafen, weil die Hitze in dem Kasten in der Nacht nicht auszuhalten war. 
Klar können sie sie über Nacht die Klimaanlage laufen lassen aber die frisst literweise Benzin und verpestet die Luft. Damit fühlten sie sich auch nicht wohl.
Ich glaube es gibt inzwischen Klimaanlagen fürs Auto, die man auf dem Campingplatz an die Steckdose hängen kann ... das weiss ich aber nicht ... das wird ein Thema für meine Reise ... einmal um die Welt ... im Jahr 2019.



Was hat da mit Hotel zu tun?
Wenn Du nicht in Deinem eigenen Schweiss schlafen willst oder keinen Bock auf 178 Mückenstiche hast und keinen Besuch von Heuschrecken, Gekkos und "weiss der Henker noch was" willst, dann musst Du ins Hotel ... ja Du(!) vielleicht nicht, ich aber schon!

Also ... bin ich heute in so einem etwas Oma-mässigen Hotel in Bargara bei Bundaberg gestrandet.
Ein wenig altbacken ... aber ich fühle mich irgendwie ... zuhause!

... mit Tellerchen und Muschelspiegel und Tischdeckchen und ... was ... um Himmels Willen soll `n das sein? ... dieser Ständer mit dem Schälchen obendrauf!

Die Küche ... bisschen griechisch - bisschen irgendwas ... aber praktisch ....    ....    ....    >>> nach rechts scrollen
Quizfrage ... der Scherz in dem Foto liegt wo?
Preis: eine Austernschale aus dem Pacific und ein Bier mit mir.

Eine richtige Küche, da konnte ich nicht widerstehen ...
... bei mir gabs zum Nachtessen so eine Mischung 
aus Schweiz und Oz:
Gschwelltig mit Cheddar und Sarsaparilla-Limo


... O.K. die Gschwellten (Pellkartoffeln) hab ich hier schon zerdrückt
... das orangene ist der Cheddar.

... ein bisschen Cola ein wenig Malzbier ... nicht schlecht!

....und jetzt, wie jeden Abend, ein richtig eisgekühltes "COOPERS"

... what else ...

Gute Nacht / Guten Tag ... 






Mittwoch, 23. März 2016

ContinuinG

Airlie Beach und umliegende Inseln
Das Foto hab ich aus dem Net geklaut
FORTSETZUNG 
… vier Tage später!

GEDULD 
… also ich fasste mich in Geduld in meinem Luxuscabin zum Budgetpreis auf dem sicher saubersten Campingplatz mit der freundlichsten Crew auf 13.000 Km.
LINK ... zum Anbieter
Wartete auf das Ende vom Wochenende, auf den Anruf des DiveCenters und machte 2 lange Spaziergänge** am Ocean. 
** s. übernächstes Kapitel

AUTO
Am Montag konnte ich die Zündung am Ford flicken lassen und eine Scheinwerferbirne, die zweite in einem Monat, ersetzen.
Aus dem Kühlersystem sippelt Kühlwasser, aber der Mechaniker grummelte irgendwas von „no problem“ in seinen roten Bart … 
(diese Sorte Automechaniker gibts von Kapstadt bis Hammerfest und einmal rund um den Äquator, die kriegen keine ganzen Satz raus, aber flicken Dir Deinen Wagen mit `nem Stück Draht und `nem abgebrochen Streichholz in 5 Minuten … das ist kein Witz … so geschehen, 1980 in Marrakech)
… und wenn es mehr würde, müsse ich halt das Kühlwasser jeden Tag auffüllen.
Es gibt einfach richtig gute Leute.


SPAZIERGANG
Es gibt ein paar Sachen, die helfen mir, wenn nix mehr hilft:
Pflaster, Aspirin, ein Sandwich, morgens ein Kafi, Abends ein Bier oder ein langer Spaziergang.
Ich entschied mich für den Spaziergang am Sonntag, denn für Kafi wars zu spät und für Bier zu früh.
Am Strand entlang, durch den Yachthafen an den Luxushotelchen vorbei Richtung Innenstadt (Innendorf wäre wohl richtiger)
Nur aus Blödsinn hab ich in den Luxushotels gefragt was ein Zimmer kostet. Da ich in Arbeitsschuhen, kurzer Hose und durchgeschwitzten T-Shirt rumgelaufen bin, haben mich ein paar (wenige) von den ReceptionsAffen gleich mit „no vacancy“ abgespeist oder mich jedenfalls von oben bis untern gemustert.
Nicht so im supernoblen „Coral Sea“, der Receptionist wartete gar nicht bis ich was sagen konnte, sondern ging einfach weg und kam 3,5 Sekunden später mit einem grossen Glas kaltem Wasser wieder, dass er freundlich auf den Tresen vor mich stellte. Er machte seine Schreibarbeit während ich trank, fragte richtig nett wie er mir helfen könne, sagte mir den Preis für das Zimmer.
Ich war ein wenig beschämt und druckste rum. Er sagte ich könne in aller Ruhe nachdenken, er hielte mit das Zimmer eine halbe Stunde frei.
Ich fragte ihn noch ob er einen guten ScubaAnbieter wisse und er kümmerte sich sofort drum, telefonierte ein Mal und hatte sofort für Dienstag einen Platz für mich … seltsamerweise beim selben Anbieter den ich angefragt hatte.
Er buchte für mich, ich konnte bei ihm bezahlen und alles war klar … dachte ich.
Oh, das Zimmer habe ich nicht genommen, er fragte auch nicht mehr danach.
Es gibt einfach richtig gute Leute.

TAUCHEN
Das DiveCenter (Mantaray in Airlie Beach) rief natürlich nicht an, erst durch den Receptionisten (s. Kapitel vor) kriegte ich mit, dass sie was für Dienstag haben.
Ich hab mich dann auf die Tauchgänge gefreut, die ersten seit 3 Jahren und hab die Tauchzeichen noch mal geübt und bin in Gedanken die Routinen durchgegangen.
Dienstagabend dann rief das DiveCenter an und sagte ab, ohne Begründung einfach „sorry“ wir fahren nicht raus. Das Geld könne ich mir im „Coral Sea“ wiederholen. 
Arschlöcher!
Bin dann also Montag ins „Coral Sea“ der Receptionist wusste sofort was ich wollte und buchte das Geld zurück. 
Ich fragte ihn ob er wisse was passiert sei. Er erzählte mir, das Mantaray eine ganze Gruppe abgesagt hätte. 
Wen wundert`s??
Es gibt einfach richtig blöde Leute.

aber! ... damit ist die Geschichte nicht zuende!
Um den verlorenen Tauchtag zu füllen, bin ich dann Dienstagmorgen auf eines der Schiffe gegangen, die zu den Inseln fahren. Auf dem Oberdeck hab ich mir den Wind um die Nase wehen lassen und mich gewundert, warum so viele Crewmitglieder an Bord waren. 
Sie liefen rum , fragten wer Kafi oder Tee will und brachten ihn dann kostenlos. 
Nicht ganz ohne das Ganze, denn es waren sicher 200 Leute an Bord.
Irgendwann stand einer von der Crew neben mir und fragte mich ob ich auch mit zum äusseren Riff käme. Als ich ihn fragte, was dort passiere sagte er „Diving

Dann ging alles ganz schnell … innerhalb von 30 Minuten hatten sie mein Ticket von „InselHopper“ auf „ScubaDiving“ geändert, $180 drauf bezahlt und schon hatte ich meinen verpassten Dive.

Der Dive selber war so lala.
Das äussere Riff ist ca. 45 Km vor der Küste, die Sicht war durch die Strömung irgendwo bei 10 Metern … eher weniger. Dann ist fast alles braun, es gibt sehr wenige farbige Korallen, der Guide erkläre mir nachher, das käme von einer dort natürlich vorkommenden Alge.
Gut war für mich zu erleben, das alle Routinen vom Tauchen noch vorhanden sind bei mir und ich nach der ersten Aufregung es total genossen habe, wieder unter Wasser zu sein … und nein! …
Fliegen ist nicht schöner!

Ein wenig mühsam war nur, dass mein rechtes Ohr beim Druckausgleich nicht ganz mitspielte, jedesmal wenn ich nur ein paar Meter tiefer ging, musste ich wieder ein wenig aufsteigen, den Druckausgleich wiederholen und dann wieder runter. Das Ohr tat nachher weh … so hab ich dann schweren Herzens den 2. Tauchgang weggelassen.
Trotz und alledem … ein prima Ausflug!!
Danke an Julien und Coral … die beiden haben mir den Tag gerettet.
Es gibt einfach richtig gute Leute.
LINK ... zum Anbieter nicht ganz billig aber trotzdem gut!

SCHLUSS
Das wars …
…ach ne … nicht ganz nur fast:

… gestern bin ich noch einkaufen am Abend und brauchte u.a. `ne Limette für die Avocado.
Natürlich hab ich im Supermarkt vergessen eine zu kaufen, bin also in so ein kleinen Laden rein.
Nehme `ne Limette aus der Kiste, will zum Bezahlen, das ruft die alte Frau an der Kasse „its for you, I give it to you“ … hat die mir doch tatsächlich die Limette geschenkt … einfach so!
Es gibt einfach richtig gute Leute.

Heute dann hab ich mich von Airlie Beach verabschiedet und mich auf den Weg nach Süden gemacht.
Irgendwo in der Pampa sehe ich dann einen Radfahrer auf dieser unendlich langen Strasse zwischen den Städten, mir entgegen kommen. Schwer bepackt mit Ausrüstung, offensichtlich ein Langstreckenfahrer. 
An seinem Fahrstil konnte ich sehen, dass er Mühe hatte vorwärts zu kommen (bis zur … bzw.  also für ihn seit der letzten Stadt, waren es 80 Km).
Ich hab also angehalten und über die Strasse hinweg gefragt ob alles O.K. ist.
Er sagte „nein“ er habe kein Wasser mehr. So habe ich ihm 1,5 Liter gegeben.

Ein Mann aus Südkorea, der in der umgekehrten Richtung wie ich den Kontinent umrunden will, auf dem Fahrrad!!! … auch als Info für die, die denken ich sei irre.

Er war ziemlich glücklich über das Wasser und darüber, dass ich ihm gesagt habe, in 5 Km käme ein Campingplatz.
Manchmal gehöre ich auch zu den richtig guten Leuten … 
... aber eigentlich wollte ich nur das mit dem Automechaniker, der Limette und dem Glas Wasser im "Coral Sea" und das mit Julien und Coral und den netten Leuten auf dem Campingplatz wieder gut machen … 
... na, .... wegen dem Karma und so weiter und so fort und überhaupt ...

ach ... ihr wisst schon!

... das mit dem Karma klappt übrigens nicht immer sofort! 
Sitze jetzt in einem schäbigen und dreckigen Cabin auf einem runtergekommen Campingplatz in Marlborough, Queensland ... ein Kaff dass man seinem ärgsten Widersacher nicht wünscht.