Samstag, 28. Februar 2015

SpinnIng

Who is Foftain ?
…. oder warum man keinen
„Sinn machen“ kann
sondern eigentlich nur Unsinn.

…. or why you can`t “make sense“ but actually only nonsense.






For the article in english - scroll down


Zu einer Zeit, es ist schon lange her, hab ich eine mehrjährige Therapieausbildung gemacht.


Die Ausbildungsgruppe traf sich einmal im Jahr für zwei Wochen in Südfrankreich.
Die Übungen gingen ziemlich in die Tiefe und es passierten Diese und Jene komischen Sachen mit uns, wir wurden alle miteinander irgendwie spökenkiekerisch 1 und ein wenig seltsam.

Ich zum Beispiel, sah nach einer Woche, jedesmal bei der Morgenmeditation, einen alten Indianerhäuptling, in eine zerschlissene Jacke und eine Wolldecke gehüllt, vor mir sitzen. 
Er schaute mich ruhig an und aus seinen Augen sprach etwas wie freundliche Zustimmung oder Wohlwollen zu mir.
Mir war der Mann sympathisch, und sein regelmässiges Auftauchen beunruhigte weit weniger, als dass es mich freute.

Ich stellte fest, dass ich ihm Fragen stellen konnte und er diese, ohne sichtbar zu sprechen, auch beantwortete. Manchmal waren seine Antworten etwas kryptisch, jedoch machten sie immer einen Sinn für mich.
So fragt ich ihn einmal, ob diese Therapieausbildung die richtige für mich sei.
Er schien eine Weile nachzudenken und „sagte“ dann: „Ist es richtig, dass der Schnee vom Himmel fällt?“

Was ich jedoch eigentlich erzählen wollte, ist, dass ich dann doch ein wenig Bedenken, ob meiner Vision, bekam und während der damaligen Ausbildungssequenz einen Mitschüler, Herbert, er war praktizierender Psychiater in Wien, fragte ob ich eventuell nicht mehr alle Tassen im Schrank habe, weil ich eben diesen alten Indianer sähe.
Auch er überlegte einen Moment bevor er antwortete und fragte mich sichtlich besorgt „Glaubst Du der Indianer ist wirklich da?“
„aber nein …“
antwortete ich ihm „er ist eine Vision von mir“
Herbert grinste mich an und klopfte mir auf die Schulter „Na, dann … ist doch alles O.K“ 

Den Rest des Workshops begrüsste mich Herbert jeden Tag mit  „Hallo Foftain“ dann fixierte er einen Punkt etwa 1 Meter vor mir und sagte „Guten Morgen Häuptling“ 
… aber eben! … wir wurden alle ein wenig seltsam.

„Seltsam“ ist nun eben mein Stichwort und die Geschichte zuvor, mag das richtige Licht geschaffen haben für das was ich im Grunde zu erzählen habe.

So habe ich mir, vor Beginn meiner USA-Reise 2013 einen Reisenamen zugelegt. 
Das hatte mehrere Gründe, einerseits wollte ich öffentlich im Net nicht mit meinem richtigen Namen auftreten, dann ist es andererseits aber auch gut, bei Beginn eines grossen Vorhabens, den alten Namen und die damit verbundenen Gewohnheiten abzulegen und der Welt -aber auch sich selber- sozusagen „unbeschrieben“ zu begegnen. Einen neuen Namen bekommt man bei der Geburt und so schien es mir sinnvoll bei grossen Veränderungen eben auch diesen zu verändern.

Damals, man kann den Artikel im USA 2013 Blog lesen ☞Link zum Artikel ), nahm ich aus den dort dargestellten Gründen, die ich hier nicht nochmals aufwärmen werde, den Namen „Foftain“ an, als meinen Reisenamen.

Während der Zeit, hat sich Foftain dann in mehr als nur einen Reisenamen entwickelt. Er (ja, er!) ist zu meinem Alter Ego geworden, zu meinem Reisebegleiter und zu meinem Gegenstück. Er hat einen Teil meines Charakters okkupiert und zwar wohl denjenigen, den ich selber immer ein wenig ablehnte, vor allem weil er mir stets Ärger einbrachte.
Foftain ist auf der einen Seite mutiger und irgendwie eigensinniger und sturer als ich, er ist frecher und motziger und ein wenig mehr auf Krawall gebürstet, er legt sich gern mit jemandem an und vertritt seinen Meinung, so blödsinnig sie denn auch sei, vehement und penetrant.
Auf der anderen Seite jedoch ist er auch derjenige der mich in die Rippen knuffen kann und zum Horizont zeigt und sagt: „Mann is das nicht schön, hör auf dich zu stressen und guck hin!!?“

So ist das Alleinreisen für mich nie wirklich langweilig, da ich nie wirklich allein bin.
Foftain begleitet mich und nervt mich und bringt mich auf bekloppte Ideen und bringt mich zum Schreiben, weil er immer irgendwas zu erzählen hat … und sei es noch so blödsinnig.

Eines Morgens, Ende Januar, ein paar Tage nachdem ich mich mit ihm geeinigt hatte, dass ich nicht nach Neuseeland fahren würde, sondern mich für drei Monate auf Australien konzentriere, schlürfte er genüsslich den Kafi, den ich eigentlich für mich gekocht hatte. Dann schwieg er eine Weile bevor er zu reden begann:
„Du weisst schon, dass es mich nicht gibt!? Deswegen musst Du auch nicht mit mir abmachen, wohin Du reisen willst! … und Du weisst auch, dass egal wohin Du gehst, mir nix anderes übrig bleibt, als Dich zu begleiten ?!“

„Na klar … weiss ich das, aber … „ stammelte ich, als er mir ins Wort fiel „Gut! Vergiss das nicht … sonst bin dann ich am Ende Schuld wenn Australien Scheisse ist! … und jetzt koch mal noch `n Kafi, Du Weichei“

Tja, auf so ein Alter Ego kann man ne Menge draufladen! Ich verzeihe ihm seine Grobheiten und das Generve gern, dafür, dass er diesen Anteil meines Charakters auf sich nimmt.
Ich mag seine Begleitung und wenn er mal nicht da ist, was gelegentlich passiert, dann beginnt er, nach einer Weile, mir zu fehlen. Er taucht dann unvermittelt wieder auf und tut so als sei nichts gewesen und ignoriert meine Fragen nach seinem Verbleib mit einer gewissen Grösse.

„Verdammt wo bleibt der Kafi ??“ hörte ich ihn aus meiner Stube krakelen während ich das Wasser in den Filter goss.
Als ich ein paar Minuten später wieder zurückkam war er verschwunden und ich genoss meinen Morgen und gleiste meinen Tag auf.

1    plattdeutsch für "geisterseherisch"

Zurück zum Artikel vom 30. Dezember 2017 "Aging" LINK
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In a time, long ago, I go through a therapy training for several years.
The group met every year for 2 weeks in southern France.
It goes, each time, pretty in the depth and there happens this and that with us, we all together become somehow spiritually and a little strange.

For example, I saw, after a week, each time during morning meditation, an old Indian chief, wrapped in a shabby jacket and a worn blanket, sitting in front of me.
He looked at me calmly, his eyes said something like friendly approval or favor to me.

To me the man seemed pleasant and his regular appearance worried me much less, than it delighted me. I found, it was possible to ask him questions and that he answered them even without visible speaking. Sometimes his answers were a little bit cryptic, but they always made a sense to me.

So I asked him once, if this therapy training was the right one for me.
He seemed to consider for a while and then he „said“:  “Is it right, that the snow fall down from sky?“

What I really wanted to tell, is that I, at last, become a little concerned about my vision. During that training sequence, I asked a peer, named Herbert, he was a practicing psychiatrist in Vienna, if I might not have all cups staying in the cupboard, because I just saw this old Indian.

He, thought for a moment before he answered and asked me visibly worried "Do you think the Indian is really existing?“
"oh no ..." I replied, "he is a vision of mine "
Herbert grinned at me and patted me on the shoulder, "Well, I think ... everything is O.K.“

The rest of the workshop Herbert greeted me every day with "Hello Foftain" then he fixed a point about 1 meter in front of me and said, "Good morning chief"
... But, you see! ... We all get a little strange and screwy.

"Strange" is now just my keyword and the story told before, may have created the right light for what I have to tell basically.

So I have given myself a traveller name before starting the USA-trip in 2013.
There were several reasons, at one hand I don`t wanted to public with my real name in the net, but then, on the other hand it`s good to take off, at the start of a greater project, the old name and the associated habits and to encounter the world -but also to yourself- so to speak, „blank".
You get a new name at birth and it seemed to me useful also to change the name while doing larger changes.

At that time, you can read the article in the USA 2013 blog, I took, in view of the their displayed  reasons, which I'm not going to warm up here again, the name "Foftain", as my trip name.

By and by „Foftain“ developed to more than just a travelers nick name. He (yes HE) becomes my alter ego, my travel companion, my counterpart. He occupies a part of my character, namely that part I refused a little bit, because he brought  me mostly troubles.
At one side Foftain is in a way more stubborn and stolidly than me, more cheeky and grouchily and a little bit more dressed for rampage, he likes to starts a fight with someone and stands for his opinion vehemently and insistently, so stupid it may ever be. 
At the other side however he`s also the one who pokes me in my ribs, points to the horizon and says: „Hey guy, is`nt that beautiful, stop stressing yourself and just have a look“

So traveling alone is not never boring to me, because I`m never really alone.
Foftain is at my side, sucks and makes me getting loopy ideas, makes me write, because he has always something to talk about … so stupid it may ever be.

One morning, at the end of January, some days after we agree not to go to New Zealand, but to concentrate to Australia for 3 month, he sipped with pleasure the coffee, I actually had cooked for myself. Than, after a while, he said: „You do know I`m not existing!? Caused by this you dont have to get my agreement wherever you`ll travel … and you also know, no matter where you go, nothing remains to me but to go with you?!“

„Of course I know, but …“ I stammered, while he cut of my words „O.K. … do`nt forget this, otherwise, in the end I`m guilty if Australia is a shit! … and now … cook another coffee, sissy!“

Well, on such an alter ego, you may load a lot on. I pardon him his rudeness and his hassle willingly, for taking over this part of my character.

I like his company and if he is not around, happening occasionally, then, after a while, I start to miss him. He always suddenly appeared again and is doing as if nothing had happened and ignored my questions about his whereabouts with a kind of elevated size.

„Damn where's the coffee?!“  I heard him grumbeling from my lounge while I poured the boiling water into the filter.
When I came back a few minutes later he was away and I enjoyed my morning and set my day on the rails.


Sonntag, 1. Februar 2015

DaTing


Pissgelb? Ne ... eigentlich "golden" mit Glittereffekt!!

Goldene Zeiten!

Gestern habe ich mir auf den allerletzten Drücker die Schweizer Autobahnvignette gekauft.
Dieses Jahr ist sie goldfarben ... die Frau an der Kasse in der Landi witzelte, dass uns nun 
"Goldene Zeiten" bevorstünden.

So ist es!!!
Heute, 
auf den Tag genau, 
in einem Jahr beginnt meine Australienreise.

AUSTRALIENREISE ???
Was ist mit Neuseeland??
Neuseeland ist raus! 
Warum?

Nun ich könnte es mit dem üblichen Kadergelaber (ich höre mir das nun seit 40 Jahren an!)
"Sich aufs Wesentliche konzentrieren ... "
"Prioritäten setzen ... "
usw. begründen ...

ABER ... das ist es nicht

Freund Todde lud mich in einen Vortrag über Neuseeland ins "imax"  ein.
Echt nett von ihm!! Danke nochmals!

Also: 
Irgendeine Travelfirma (Name geschickt verdrängt) präsentierte einen Mix aus Photos, Filmschnipseln und LiveGesülze auf&vor der grössten?? *1 Leinwand der Schweiz.

Neben der Peinlichkeit des Vortrags muss ich zugeben, dass doch soviel Information abgesondert wurde über Neuseeland, dass ich brav bis zum Schluss durchhielt 
(O.K. ich brauchte ein Bierchen als Unterstützung)
Was blieb, ausser dem Wortgefecht mit dem Platzanweiser wegen der Bierflasche, ist, dass Neuseeland zu klein für mich ist, zu wenig Wüste hat, zu viele Mücken, zuwenig Sonne und absolutzuviele Touristen.

Die Photos waren wunderschön, die Filmchen mit bombastisch-emotionaler Musikuntermalung beeindruckend und das illegale Bier ganz besonders fein.

Aber mein Alter Ego  begann zu zu motzen und machte schnippische Bemerkungen:
"Na das ist ja hübsch!" oder "Da fahr ich jedenfalls nicht mit hin"
Ich erklärte ihm den Sinn von Information und den Wert von Reiseberichten.
"Halt die Klappe und trink Dein Bier" war seine Antwort
... irgendwo hab ich das schon mal gehört !? *2

Das Dumme ist, dass Foftain bei all seiner Motzerei oft recht hat.

Ich schlief drüber und am nächsten Morgen sagte ich ihm "O.K. Neuseeland ist raus"
Er würdige mich keiner Antwort sondern schlürfte meinen Kafi.


*1 Hab das Superlativ vergessen
*2 ... diejenige weiss schon bei wem !!