Mittwoch, 30. März 2016

Sleeping

IM AUTO SCHLAFEN ...

... das war so meine Idee!
Den südlichen Sternenhimmel über mir, unabhängig und frei, irgendwo im Nirgendwo.


Nette Überlegung das!

Ich habs immer wieder probiert, zuletzt in Boven QLD vor einer Woche.

Es ist zu heiss um im Auto zu schlafen, es gibt zu viele Insekten.
Man kann nicht einfach die Heckklappe offen zu lassen, zur Kühlung und … eben … wegen des südlichen Sternenhimmels, dann fressen Einen die Mücken.
Draussen kochen und essen ist nett, wenn man es mag, sich einen Moskitonetz über den Kopf zu ziehen und dick mit Mückenschutz einzureiben ... und irgendwie muss man dann nur noch die Kartoffeln durch das Mosquitonetz quetschen ....

Um 18:00h war es oft schon dunkel und ich hockte zusammengekauert auf meiner Matratze.
Meistens war ich zu müde um noch irgendwo eine Bar oder Restaurant zu suchen und so blieb Käse Brot und Bier im Auto, ein wenig schreiben und … falls TELSTRA in der Nähe einen Mast hat, ein wenig surfen.

Was soll das Gemecker fragt sich der lustlose Leser!

Eigentlich soll dies ein Artikel über Hotels werden …
… oder eben warum ich doch nicht im Auto schlafe …

Also los! 
HOTELS

... nachdem ich hier 6 Tage gewohnt hab ... mein Zimmer in Agnes Water ... schon für die Abreise aufgeräumt ... sachlich und zweckdienlich ... für $89/Nacht ... self-contained ... mit Mikrowelle und Kühlschrank.

QUALITÄT
Meistens erkenne ich schon an den Werbetafeln vor den Ortschaften, welches Hotel für mich geeignet ist.
- Völlig verwitterte oder von Pflanzen überwucherte Tafeln lassen auf einen niedrigen Preis und einen ebensolchen Anspruch an Sauberkeit schliessen.

- Wird gleich Bar&Bottleshop mit angeboten, kannst Du von rumlungernde Typen und nächtliches Gegröle ausgehen.

- Protzige, nagelneue Tafeln mit viel Weiss drauf, lassen auf eine Neueröffnung schliessen. Da das Geld bald wieder reinkommen soll, sind die Preise hoch, das Personal ev. arschfreundlich und die Sauberkeit ein wenig unwägbar.

Das gleiche gilt natürlich wenn man vor den Hotel steht.
- Rummelig oder ordenlich? 
- Komische Typen die Dich doof anlabern oder entspannte Atmosphäre?
- Billiger Protz oder Augenmass?

PREISE
Die Preise sind sehr abhängig von der Lage.
Zentral kostet mehr als Vorstadt, Strand mehr als Hinterland, Touristenort mehr als irgendwo in der Pampa.
Die Preise für ein Zimmer liegen zwischen $40 und $250.
($40 war ein Verschlag ohne Fenster dafür mit Aussenklo im Marlbourough QLD und $250 eine sicher freundliche Suite im „Coral Sea“ in Arlie Beach QLD)

Beides liegt für mich nicht drin.
Sinnvolle Preise bei einigermassen sinnvoller Ausstattung liegen so zwischen $90 und $130. 

Gut sind auch die Cabins auf den Campingplätzen. Hier kann man oft zw. Budget und Luxus wählen, was in der Regel mit oder ohne Klo/Dusche bedeutet.
Der Preis für ein Budgetcabin liegt so bei $50-80 und für ein Luxuscabin bei $100 bis 150.

STAFF
Immer ein Auge auf`s Personal werfen.
Einfach freundlich oder arschfreundlich?
Wenn Du länger bleiben willst: die Arschfreundlichen sind langweilig und nie kompromissbereit. Die freundlichen lassen in jeder Hinsicht mit sich reden
Gestresst oder entspannt?
Im Bali Hay in Broome standen die Putzfrauen offenbar ziemlich unter Druck, sie putzen im Accord, wirkten scheu und verstört. Das Putzergebnis war entsprechend schlecht, Dreck in den Ecken, Büschel von Haaren unterm Bett …

FRAGEN !
Ich frage immer viel, bevor ich einchecke.
Erstens weiss ich nachher mehr und zweitens lernt man so die Situation kennen.

Kann man den Preis verhandeln? 
Warum steht bei z.B. booking.com $90, 
das Zimmer kostet aber vor Ort $130?
Ist Frühstück mit im Preis?
Gibt es kostenloses WiFi?
Ist das Zimmer „self contained“ oder wird es täglich gereinigt?
Kann ich mir das Zimmer bitte vorher anschauen?

Ich nerve die Leute vermutlich damit, aber ich finde, sie sollen sich das Geld, das ich ihnen gebe auch verdienen.

BESONDERHEITEN 
In jedem Hotelzimmer in Australien gibt es einen Wasserkocher, Tütchen mit Instandkafi, Teebeutel, Zucker und Milch. Es gibt einen Kühlschrank eine Microwelle und … wichtig bei der Hitze und dem Staub: Seife.
... und manchmal gibts sogar einen Toaster und eine Kochplatte.
Es gibt oft Geschirr und Besteck, Spülmittel, Putz- und Geschirrtuch. 
Das heisst für den nächsten Morgen ist gesorgt.
Neben dem trocknen Humor der Australier machen sie sich mir durch diese sinnvolle Basisausstattung extrem sympathisch.

INSGESAMT
Vielleicht werde ich mit dem Alter etwas anspruchsvoller, die Zeichen sprechen dafür!
Früher konnte ich 3 Wochen im Zelt pennen ohne das geringste Problem.
Jetzt kann mir ein schlechtes Bett die Nacht und den nächsten Tag versauen.

Darum muss jede/r selber gucken was er braucht.
Ich kann hier eigentlich nur ein wenig von mir erzählen.

So geht es ... wie immer ... auch ums Geld!
Wenn ich einen Durchschnittspreis von $90 zugrunde lege und den mal 90 Tage nehme, dann bin ich "zack" auf $8.000 (= 6.000 CHF). Das knallt gewaltig in die Reisekasse, definitiv der grösste Posten.

Die letzte kleine Geschichte, dann lasse ich den übernächtigten Leser in Ruhe.
In Atherton traf ich ein Paar, dass in einem guten Camper unterwegs war, so`n Ding mit Dusche und Küche und Fernsehn auf`m Klo ... alles vom Feinsten. Die Miete für das Ding liegt pro Monat bei knapp $3.000!
Aber was mussten die Beiden machen? ... im Hotel schlafen, weil die Hitze in dem Kasten in der Nacht nicht auszuhalten war. 
Klar können sie sie über Nacht die Klimaanlage laufen lassen aber die frisst literweise Benzin und verpestet die Luft. Damit fühlten sie sich auch nicht wohl.
Ich glaube es gibt inzwischen Klimaanlagen fürs Auto, die man auf dem Campingplatz an die Steckdose hängen kann ... das weiss ich aber nicht ... das wird ein Thema für meine Reise ... einmal um die Welt ... im Jahr 2019.



Was hat da mit Hotel zu tun?
Wenn Du nicht in Deinem eigenen Schweiss schlafen willst oder keinen Bock auf 178 Mückenstiche hast und keinen Besuch von Heuschrecken, Gekkos und "weiss der Henker noch was" willst, dann musst Du ins Hotel ... ja Du(!) vielleicht nicht, ich aber schon!

Also ... bin ich heute in so einem etwas Oma-mässigen Hotel in Bargara bei Bundaberg gestrandet.
Ein wenig altbacken ... aber ich fühle mich irgendwie ... zuhause!

... mit Tellerchen und Muschelspiegel und Tischdeckchen und ... was ... um Himmels Willen soll `n das sein? ... dieser Ständer mit dem Schälchen obendrauf!

Die Küche ... bisschen griechisch - bisschen irgendwas ... aber praktisch ....    ....    ....    >>> nach rechts scrollen
Quizfrage ... der Scherz in dem Foto liegt wo?
Preis: eine Austernschale aus dem Pacific und ein Bier mit mir.

Eine richtige Küche, da konnte ich nicht widerstehen ...
... bei mir gabs zum Nachtessen so eine Mischung 
aus Schweiz und Oz:
Gschwelltig mit Cheddar und Sarsaparilla-Limo


... O.K. die Gschwellten (Pellkartoffeln) hab ich hier schon zerdrückt
... das orangene ist der Cheddar.

... ein bisschen Cola ein wenig Malzbier ... nicht schlecht!

....und jetzt, wie jeden Abend, ein richtig eisgekühltes "COOPERS"

... what else ...

Gute Nacht / Guten Tag ... 






Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Du kannst hier einen Kommentar zum obigen Artikel hinterlassen.
You may leave a comment about the article above, here.